Gesicht des Wilden Westens: Das Monument Valley

Bekannt durch Film und Fernsehen, klar erkennbar an der riesigen roten Gesteinsformationen: das Monument Valley ist eine Schönheit, die man gesehen haben sollte. Viele bekannte Western des US Kinos wurden hier gedreht. Das Areal auf dem Reservat der Navajo Indianer gelegen ist sehr fotogen und hat durch die hohen mediale Präsenz das Bild, das wir vom „Wilden Westen“ im Kopf haben, geprägt.

Monument Valley – Teil des Navajo Reservats in Utah und Arizona

Das Monument Valley liegt 3 Stunden Fahrtzeit vom Grand Canyon entfernt, in nordöstlicher Richtung direkt auf der Utah – Arizona Staatengrenze mitten im Navajo Indianerreservat. Im Tal selbst gibt es nur ein Hotel, das View Hotel. Übernachten kann man alternativ in Kajenta, einem sehr kleinen Dorf, 20 Minuten vom Eingang des Tals entfernt. In Kajenta ist nicht viel, man befindet sich „mitten im nirgendwo“ und braucht nicht mehr als ein Hotelzimmer für eine Nacht zu erwarten. Kombinieren lässt sich die Fahrt nach Monument Valley gut mit dem Grand Canyon Nationalpark in Arizona oder dem Arches Nationalpark in Utah. Beide Park liegen etwas weniger als drei Stunden Fahrtzeit von Monument Valley entfernt (Grand Canyon im Südwesten, Arches im Norden).

Wir sind abends, als es im Grand Canyon dunkel wurde Richtung Monument Valley weitergefahren, haben in Kayenta übernachtet und sind zum Sonnenaufgang nächsten Morgen ins Monument Valley.

Sonnenaufgang im Monument Valley – Frühstück im View Hotel

Über den Highway 163 sind wir am frühen Morgen zum Monument Valley zum Sonnenaufgang. Das Licht der aufgehenden Sonnen hebt das rote der Gesteine des Parks besonders hervor. Es ist die Gelegenheit, schöne Fotos zu machen. Aussichtspunkt für diese Fotos ist der Vorplatz des Besucherzentrums (hier befindet sich auch das oben erwähnte View Hotel). Von hier hat man einen wunderschönen Ausblick auf die bekanntesten Felsformationen und bietet die bekannteste und meist fotografierte Perspektive auf das Tal. Bis hierher ist es kein Problem mit dem eigenen Auto zu fahren, das Besucherzentrum ist über eine geteerte Straße erreichbar. Im Hotel gab es ein Frühstücksbüffet für 10 Dollar pro Person, das nach dem Sonnenaufgang genau das Richtige war. Mit viel Skepsis haben wir überhaupt gefragt, was das Frühstück kostet und aufgrund der exklusiven Lage mit einem Preis weit über 20 Dollar gerechnet. Das war glücklicherweise nicht der Fall. So kann ich das Frühstück im Hotel durchaus empfehlen, die Aussicht aufs Tal ist unbezahlbar.

Die Höhenlage des Tals führt dazu, dass es im Winter durchaus kalt dort sein kann. So sieht man auf den Fotos auf der Anfahrt zum Tal ein bisschen Schnee. Auch der morgendliche Sonnenaufgang war trotz Winterkleidung kalt. Außerhalb der Sommermonate sollte man unbedingt eine warme Jacke dabei haben.

Weiterfahrt auf 27 Kilometer unbefestigter Straße – Monument Valley Road

Schon auf der kurzen selbstgefahrenen Strecke wurden wir von mehreren Jeeps überholt Einzige Möglichkeit zur Weiterfahrt nach dem Besucherzentrum ist eine unbefestigte Straße, die Monument Valley Road – die 27 Kilometer durchs Tal führt. Laut Reiseführer ist dies mit einem normalen Auto möglich. Leider kann ich dem Reiseführer nicht zustimmen. Wir sind die erste Kurve der Strecke gefahren, dann noch ein Stück bergab und ein Stück geradeaus. Insgesamt maximal 800 Meter. Schon dieses Stück hat gereicht, das Auto hat gewackelt, es hat Schläge gelassen durch die vielen Schlaglöcher, der Boden war matschig und man konnte nur Schritttempo fahren. Grund anzuhalten war eine riesige Pfütze, die über die komplette Breite der Fahrbahn ging, und deren Tiefe nicht richtig zu erkennen war. Das Wasser schien sehr tief. Wir haben uns dann entschieden nicht weiterzufahren und kein Risiko in Bezug auf den Mietwagen einzugehen. Vielleicht wäre es möglich gewesen die Pfütze zu durchfahren, vielleicht hätte man auch einfach schneller durch die Schlaglöcher fahren müssen. Letztendlich schwer zu sagen. Für uns war das Risiko zu groß, am Mietwagen einen Schaden zu verursachen.

Die Bewohner des Reservats bieten Touren in Jeeps an. Es gibt verschiedene Varianten, wo langgefahren wird. Die Jeeps fahren deutlich routinierter und zügiger durch Matsch und Löcher als wir das selber gekonnt hätten. Standardmäßig muss man sich drauf einstellen, dass der Jeep vollgeladen wird, also dass auch noch andere Besucher mitfahren.

Wir waren weit außerhalb der Hauptsaison im Monument Valley (wie man am Schnee auf den Bilder sieht). Dadurch waren sehr wenig andere Gäste im Tal. Es gibt im und vor dem Besucherzentrum mehrere Angebote für Jeep Touren. Der ausgeschrieben Preis pro Person beträgt 80 Dollar für die kürzere Tour. Das war uns allen deutlich zu viel. Wir waren zu viert unterwegs, es hätte jeder 80 Dollar zahlen müssen. Nach langen, zähen Verhandlungen mit den Anbietern wurde der Preis deutlich geringer. Am Ende war der Preis 25 Dollar pro Person. Ob das auch in der Hauptsaison so funktioniert hätte, bezweifle ich. In diesem Fall war es aber so, dass tatsächlich kaum noch andere Touristen da waren. Ich glaube die Anbieter haben sich letztendlich entschieden lieber für einen niedrigen Preis zu fahren, als gar nicht.

Monument Valley Navajo Tribal Park
PO Box 360289
Monument Valley, Utah 84536
call (435) 727-5874/ 5879/ 5870
fax (435) 727-5875

THE VIEW
HOTEL RESTAURANT TRADING POST
Phone: (435) 7275555
Fax: (435) 727 5564
http://www.MonumentValleyView.com

Parkeintritt 20 Dollar pro Fahrzeug (bis zu 4 Personen), Park ist täglich geöffnet, Uhrzeit ist abhängig von der Saison (Winter 8 – 16.30, Sommer 6 – 20 Uhr).

Jeeptouren können vor Ort gebucht werden und kosten extra.

Three Sisters (Drei Schwestern), Totem Pole (Totempfahl), the Thumb (Daumen) und John-Ford Punkt (John-Ford-Point)

Die Tour selber ist empfehlenswert. Man begibt sich weiter hinein ins Tal und sieht viele Felsformationen die vom Hotel aus nicht zu sehen waren. Aufgrund des ursprünglich hohen Preises von 80 Dollar, hatte ich Zweifel ob mich die Tour interessiert. Ich muss aber sagen, ja, es war es wert. Man sieht die bekannten Felsformationen der Three Sisters (Drei Schwestern), Totem Pole (Totempfahl), the Thumb (Daumen) und vor allem den John-Ford-Punkt (John-Ford Point). Einen Felsvorsprung, von der aus viele Kameraeinstellungen in den John Ford Filmen aufgenommen wurden, aber auch wo John Ford zu Beobachtung der Massenszenen gerne stand.

Auf der Tour gibt es Stände mit Schmuck zu kaufen, angeblich echter indianischer Schmuck. Die Ketten und Armbänder sind schön und nicht teuer (10 – 20 Dollar). Man sieht außerdem indianische Behausungen, die allerdings ein wenig künstlich und extra für Touristen aufgebaut wirken. Tatsächlich leben die Bewohner des Reservats nicht hier, sondern in einem nicht öffentlich zugänglichen Bereich.

Am John Ford Point steht ein Pferd, das man mieten kann um Fotos mit diesem Pferd am Aussichtspunkt zu machen. Habe ich nicht gemacht, ist nicht so sehr mein Fall. Für Pferdeliebhaber gibt es auch die Möglichkeit, eine komplette Tour mit Pferd zu buchen. Ob das gut ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Grundsätzlich stehe ich dem skeptisch gegenüber Tiere für solche touristischen Zwecke einzusetzen.
Wenn man die längere Tour bucht, sieht man weitere Bereiche des Park, die ohne Tour Guide nicht zugänglich sind. Aufgrund des gedrückten Preises, wurde uns natürlich nur die kleine Tour angeboten. Das war für uns alle völlig ausreichend.

Am Endpunkt der Straße, als nach gefahrenen 27 Meilen unbefestigter Straße, kam uns tatsächlich ein kleiner Opel Corsa entgegengefahren. Offensichtlich haben es die Leute mit ihrem kleinen Auto bis an den Endpunkt geschafft. Wie das möglich war, kann ich nicht sagen. Je weiter die Straße ins Tal führt, desto weniger normale Autos sieht man. Irgendwann sind nur noch die Jeeps unterwegs, und eben dieser eine Corsa.

Bekannt aus Film und Fernsehen

Bekannt ist das Monument Valley aus diversen Filmen. Erster Film der im Monument Valley gedreht wurde, war „Höllenfahrt nach Santa Fé“ (Stagecoach) von John Ford mit John Wayne. Ford drehte neun weitere Western im Monument Valley. Auch Clint Eastwood drehte seinen Film „Im Auftrags des Drachens“ (The Eigher Sanction) hier, besonders prominent ist der Totempfahl hier zu sehen. Einzelne bekannte Filmszenen spielen ebenso hier: Forrest Gump beendet seinen berühmten Lauf (Forrest Gump), Tom Cruise kletter in der Eröffnungsszene von Mission Impossible II, die Autobots aus Transformers (Transformers: Age of Extinction) wiedervereinigen sich. Außerdem wurden vielen Szenen von Johnny Depp’s The Lone Ranger hier gefilmt. Neuste Serie, die das Monument Valley verwendet ist Westworld von HBO.

Auch bekannt ist das Monument Valley aus der Werbung, insbesondere aus der Marlboro Werbung und der Kampagne um den Marlboro Man. Außerdem wird häufig Autowerbung hier gedreht.

War man einmal im Monument Valley, erkennt man es in vielen Filmen, Werbespots und Anzeigen wieder. Gesehen hat das Monument Valley jeder schon mal irgendwo und irgendwann. Es ist die Blaupause für alle Wild West Impressionen. Es zeigt, wie wir uns den Wilden Westen in Gedanken vorstellen.

Tipps und Ideen

Ein Besuch des Monument Valley ist unbedingt zu empfehlen. Schönere Fotos wird man nirgendwo machen können. Die Tour mit dem regulären Auto würde ich nicht empfehlen. Für meine Begriffe war die Straße einfach zu schlecht. Mit einem gemieteten Jeep wäre es wahrscheinlich gegangen. Mit unserem Mietauto (Dodge Grand Caravan) leider nicht. Vielleicht ist es auch möglich, da selbst zu fahren, wenn man Offroad Erfahrung hat oder besonders gut Auto fährt. Für uns war es nicht machbar.

Die Tour selber ist mit 80 Dollar nicht günstig, uns wären 80 Dollar pro Person zu viel gewesen. Zum Glück ist es gelungen, den Preis zu senken, denn ohne Tour hätten wir Einiges verpasst. Man hat vom Besucherzentrum eine wunderbare Aussicht. Es lohnt sich aber weiter ins Tal zu fahren und somit tiefer in die Felsformationen vorzudringen.
Den Fahrer selbst hab ich als eher unmotiviert und ein wenig genervt empfunden. Vielleicht lags am niedrigen Preis. Die Tour selber war aber in Ordnung, wir haben alle wichtigen Felsen gesehen und die Tour dauerte genauso lang wie abgemacht.
Ich würde jederzeit wieder ins Monument Valley fahren und die zwei Tage ab Grand Canyon einplanen. Mit An- und Weiterfahrt reichen zwei Tage (eine Nacht) völlig aus. Ein halber Tag im Monument Valley ist genügend Zeit. Wer besonders begeistert ist, kann hier auch Campen und Wandern.

Wir sind als nächstes nach Page in Arizona weitergefahren. Hier befinden sich der Horseshoe Bend, der Lake Powell und der Antelope Canyon. Page ist zwei Stunden Fahrt (200 Kilometer) von Monument Valley entfernt.

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