Strandurlaub in Goa – Was gibt es zu beachten?

Goa in Indien – ehemaliger Treffpunkt der Hippieszene, inzwischen aber häufiges Ziel für Sonnenanbeter, vor allem im Winter. Auch wenn Goa sehr auf Touristen eingestellt ist, und obwohl Goa mit dem Rest Indiens nicht viel gemeinsam hat – auch hier ist man nicht mehr in Europa, sondern in Indien und sollte sich einigermaßen anpassen. Hier ein paar Tipps, was man meiner Meinung nach tun sollte und was nicht.

Badekleidung – Strandkleidung – Was ist angemessen?

In Bezug auf Badekleidung treffen in Indien Welten aufeinander. Männer können eigentlich machen, was sie wollen, außer ganz nackt rumlaufen. Badehose ist für Männer überhaupt kein Thema. Für Frauen ist das deutlich komplizierter. Für Europäer ist klar, am Strand hat man einen Badeanzug oder Bikini an. Anders geht man nicht schwimmen. In der indischen Wahrnehmung ist das quasi komplett nackt und sehr unangemessen. Ich würde als Frau, außerhalb von Goa, an keinem indischen Strand im Bikini sein wollen.

In Goa ist das alles deutlich lockerer: an Weiße in Badekleidung ist jeder gewöhnt. Man kann einen klassischen Strandurlaub genießen und muss sich nicht viele Gedanken machen. Dennoch: auch hier geht nicht alles. Meine Meinung ist: genießt die Lockerheit in Goa bezüglich der Bekleidung aber versucht nicht die Grenzen weiter zu verschieben. Konkret heißt das: nicht oben ohne schwimmen oder sonnenbaden, das ist hier wirklich unangemessen. Auch String Tangas finde ich in einem solchen Land beleidigend und unnötig. Man sollte Respekt vor dem Gastland haben uns sich ein wenig anpassen. Daher normale Badekleidung ja, zu knappe Bikins, Tangas und zu viel zeigen bitte sein lassen, es gehört sich nicht!

Abseits vom Strand würde ich mir immer T-Shirt und Hose anziehen. Auch kurze Hose und Trägertop geht in Ordnung (im Gegensatz zum Rest Indiens). Aber nicht weniger als das. Bitte nicht im Bikini in Restaurant gehen oder abseits des Strandes rumlaufen.

Sonne in Goa

Die Sonne in Goa ist stark, wirklich stark. Man braucht auf jeden Fall 30er oder 50er Sonnencreme, auch im Schatten. Sonnenbaden in der direkten Sonne sollte man nicht.
Ich habe sehr viel Zeit in Goa verbracht und gerade die europäischen Winterurlauber legen sich gleich am Anfang erstmal einen Tag in die volle Sonne. Am nächsten Tage haben alle, wirklich alle, krebsrote Haut, Sonnenbrand und gehen freiwillig in den Schatten. Darauf kann man schon vorher Wetten abschließen. Die Sonne ist dort deutlich stärker als in Europa.

Einheimische gehen in der Mittagssonne beispielsweise gar nicht an den Strand. Davon können wir lernen. Man muss hier höllisch aufpassen mit der Sonne!

Sonnencreme nicht vergessen. Man kann in Goa überall Sonnencreme kaufen, diese ist aber teuer. Daher am besten von daheim mitbringen.

Wassertemperaturen

Das Meer ist immer warm. Es gibt nur eine Regenzeit, aber auch dann sinken die Temperaturen nur ein wenig. Das Meer hat demnach keine Phasen, in denen es sich erwärmen muss, sondern ist immer warm. Für mich sehr angenehm. Es gibt zwar Wellen, die sind aber eher schwach. Es ist keine „Badewanne“, aber man kann hier gut und problemlos schwimmen.

Es gibt überall Rettungsschwimmer, am Strand aber auch auf Jetskis. Schwimmen ist so kein Problem, auch wenn die Inder manchmal Probleme haben zu glauben, dass Frauen wirklich auch im tiefen Wasser schwimmen können.

Kühe am Strand

Es ist Indien, Kühe sind überall, auch am Strand in Goa, auch vor den Läden, auf den Straßen. Kühe können einem überall begegnen,sie sind aber harmlos. Man sollte sie am besten in Ruhe lassen und gar nichts machen.

Strandhändler „Beach Hawkers“

Strandhändler- sogennante Beach Hawker- sind vor allem in der Hauptsaison anwesend. Sie versuchen hauptsächlich Schmuck und Tücher zu verkaufen. Die Produkte haben eher geringe Qualität, gerade der Schmuck hat keine lange Lebensdauer.
Zur Hauptzeit an Weihnachten ist das Angebot recht vielseitig: es gibt Eiscreme, Getränke, DVDs (meist Raubkopien und Internetdownloads), Kleidung, Decken, Schals, Handtücher, Massagen und alles weitere Denkbare. Die Hauptprodukte sind dennoch weiterhin Schmuck und Schals.

Die Strandverkäufer sind ein wenig aufdringlich. Wenn man sie komplett ignoriert und nicht reagiert, lassen sie einen nach einmal fragen in Ruhe. Sobald man aber Interesse zeigt, startet das volle Programm. Beispielsweise die Schmuckverkäufer packen jedes einzelne Teil aus, legen es auf ein Tuch, die Liege oder Beine der Kundin. Preise sind hier Verhandlungssache und variieren stark. Wer hier schlechte Nerven hat, sollte in einem der großen Hotels bleiben. Da gibt es Privatstrände wo die Verkäufer keinen Zutritt haben.

Meine Meinung zu der Verkäufern ist: man befindet sich in Indien in Urlaub. Das ist ein Land in dem es auch große Armut gibt. Natürlich kommen die Verkäufer an Goa zu den reichen Touristen und versuchen so ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die Jobs, die sie in vielen anderen Teilen des Landes haben könnten, wären schlechter. Letztendlich möchte jeder nur das Gleiche: ein gutes Leben für sich und seien Familie.

Das sollte man immer berücksichtigen, bevor man zu unfreundlich und zu genervt ist. Es gibt einen Grund, warum die Händler da sind. Die Strandverkäufer sind meist aus ärmeren Gegenden zugewandert und bleiben für die Saison. Ich persönlich denke, man kann auch mal jemand etwas abkaufen, auch wenn die Qualität eher schlecht ist. Dann kann den Unterschied machen, ob jemand abends isst oder hungrig schlafen geht.
Ich würde nicht von Kindern kaufen, um Kinderarbeit nicht zu unterstützen. Es gibt auch für arme Familien die Möglichkeit Kinder in die Schule zu schicken. Daher ist es am besten, wenn Kinder wenig bis keinen Umsatz machen und es sich für die Familien nicht lohnt sie arbeiten zu schicken.

Wie man mit diesem Thema umgeht muss jeder selbst entscheiden. Ich möchte nur alle bitte zu überlegen, warum die Strandhändler da sind, bevor man sich in seiner Urlaubsruhe gestört fühlt.

Keine Kommentare bisher

Kommentar

Deine Emailadresse wird nicht veröffentlicht.