Auto mieten in den USA

Egal wohin man in die USA reist, ein Mietauto ist immer nötig. Es gibt viele Wege zum Mietauto. Online, im Reisebüro oder erst vor Ort. Unsere Erlebnisse diesbezüglich sind hier aufgeschrieben.

Auto mieten im Reisebüro

Die meiste Zeit buchen wir die Mietautos im Reisebüro. Die Reiseveranstalter haben neben Zimmern und kompletten Rundreisen auch immer Mietautos im Angebot. Vorteil bei einer Buchung übers Reisebüro ist, dass man ein Vollkasko versichertes Auto mietet. Es gibt immer wieder Kleinigkeiten, die nicht versichert sind, wie geplatzte Reifen, eine kaputte Windschutzscheibe und ein verlorener Schlüssel. Alle großen Schäden sind aber versichert. Hier sollt man im Reisebüro nochmal fragen, normalerweise ist es aber immer ein Vorteil von Deutschland aus zu buchen und alle Versicherungen bereits zu haben.
Wir haben beispielsweise einen Mietwagen über TUI Cars gebucht (die Rundreise war auch von TUI). Vor Ort in Atlanta kriegt man dann einen Mietwagen der großen Anbieter (Hertz, Avis etc.). Auf den Unterlagen steht, wer der Anbieter ist, da muss man das Auto dann abholen. Der einzige Unterschied ist, dass die Versicherungen, Preise etc. über TUI Cars laufen, in dem Fall eben die Komplettversicherung.

Hätte man das Auto online direkt bei einem Anbieter gebucht, hätte man nicht unbedingt eine Vollkasko Versicherung (möglich ist es, aber nicht sicher). Daher besteht so mehr Verwirrung, mehr Rechercheaufwand für den Kunden und weniger Sicherheit. Das Reisebüro sagt immer, in den USA gibt es wenig Reiserecht.

Vom Preis her war das nie ein Unterschied, es wäre online nicht günstiger gewesen als im Reisebüro.

Mietwagen Kategorien

Die Mietwagen sind in verschiedenen Kategorien aufgeteilt. Es wird immer angegeben wie viele Personen im Auto sitzen können und wie viele Gepäckstücke hineinpassen. Man reserviert eine Kategorie und erhält einen Wagen aus dieser Kategorie. Ein bestimmtes Modell zu mieten, kostet meist zusätzlich. Welchen Wagen man vor Ort kriegt, kann man nicht immer im Voraus sagen, man sollte schauen welche Personen- und Kofferanzahl angegeben ist. Ist diese identisch, befindet man sich in derselben Kategorie.

Unterscheidet sich zum Beispiel nur die Kofferanzahl, ist man in einer anderen Kategorie.
Die Rechnung der Kategorien ist sehr großzügig. Wir hatten einmal einen Dodge Grand Caravan, der war für 4 Personen und 4 große Koffer empfohlen. Wir waren zu viert unterwegs und hatten mehr als genug Platz im Auto. Die Rückbank konnten wir ganz frei lassen und mit Getränke und Snacks bepacken. Das war geschickt, aber nötig war es nicht unbedingt. Jeder, selbst die beiden hinten hatten super Platz und konnten bequem sitzen.

Zusatzversicherungen vor Ort

Laut Reisebüro gibt es mit den Mietwägen immer Probleme. Die Mietwagenfirmen verkaufen vor Ort (vor allem an Deutsche) gerne Zusatzversicherungen. Da werden dann Geschichten erzählt, was alles passieren kann, wenn man die jetzt nicht nimmt. Das wirkt offenbar bei den Deutschen, viele lassen sich bequatschen. Im Reisebüro erhält man hier sehr ausführlich Warnungen. Man solle sich nichts aufschwätzen lassen, die Autos seien alle Vollkasko versichert. Angeblich haben manche Leute ihren reservierten Mietwagen nicht gekriegt, wenn sie nichts zusätzlich abschließen. Man müsse hier wahnsinnig aufpassen, heißt es im Reisebüro. Außerdem sei das dann u.U.sehr teuer (pro Tag 25 Dollar zusätzlich.

Ich weiß nicht ob wir immer Glück hatten. Wir hatten bisher nie Probleme. In Florida wollte sie uns ein Upgrade andrehen, also eine höhere Fahrzeugklasse, die dann extra gekostet hätte. Ein freundliches Nein hat aber gereicht, und wir haben die Unterlagen zur Abholung des Autos gekriegt.

Abholung der Autos

Bei der Ankunft am Flughafen folgt man den Schildern „rental car center“ (Autovermietung). Hier geht man zum Schalter seines Anbieters und holt Unterlagen und Autoschlüssel ab, der Anbieter fragt nach Führerschein und Kreditkarte. Wichtig ist hier vor allem die Kreditkarte. Ohne Kreditkarte kriegt man kein Auto. Dann folgt man den Schildern zum Parkplatz (meist ist der Name des Anbieters angeschrieben). An manchen Flughäfen kann man hinlaufen, an anderen gibt es Busse und Bahnen, die einen hinfahren. Das ist immer angeschrieben und nicht schwer zu finden.

In Miami waren am Eingang des Parkplatzes Angestellte der Firma, die einem das gemietete Auto gebracht haben. Auswählen konnte man hier nicht.

In Atlanta war es ganz anders, da war man am Parkplatz, überall standen Autos mit Schlüssel und man konnte sich eines nehmen (Schlüssel gab es da nicht mit den Unterlagen). Für uns war das erst ein wenig verwirrend, da nicht ganz klar war, welches Auto nun zu unserer gemieteten Klasse gehört. Am Rückspiegel hingen Schilder mit Infos dazu. Was passiert, wenn man das falsche Auto nimmt weiß ich nicht. Ich vermute, wenn‘s ein kleineres Auto ist, ist es der Mietwagenfirma egal, weil man dann nur zu viel gezahlt hat. Wenn es ein Größeres ist, werden vermutlich Gebühren für die höhere Kategorie berechnet (über Kreditkarte dann). Vielleicht ist das Absicht, um die Leute ein wenig zu verwirren.

Ausfahrt

Man fährt dann mit seinem Mietwagen aus dem Areal hinaus, am Ausgang befindet sich ein Kassenhäuschen wo nochmal jemand sitzt und kontrolliert. Jedes Auto hat einen Strichcode am Seitenfenster, dieser wird eingescannt, manchmal wird nochmal der Führerschein kontrolliert.

Abgabe

Auch Abgabe des Mietwagens ist einfach. Es ist angeschrieben, wo die Autos zurückgegeben werden. Hier fährt man hin, dann kommt sofort jemand und kontrolliert grob den Zustand des Auto (eigentlich wird nur ganz kurz geguckt). Hier gibt man den Schlüssel ab und macht sich dann zu Fuß auf dem Weg zum Flughafen (siehe oben, Bus, Bahn oder Laufen).

Tank – leer, voll oder halbleer

Ein Zusatzgeschäft für die Versicherungen ist der im Tank verbleibende Sprit. Der Tank kann voll, leer oder halbleer sein. Man soll das Auto so zurückgeben, wie man es erhalten hat. In den USA erhält man meistens einen vollen Tank, und gibt das Auto auch vollgetankt zurück. Das ist das Einfachste und Beste. Alles andere ist immer etwas doof. Wer weiß schon, wann der Tank halb leer oder ganz leer ist. Da bleiben immer Restmengen.

Es gibt auch Zusatzangebote, dass die Mietwagenfirma das Tanken für einen übernimmt. Man kriegt das Auto voll, und gibt es so zurück wie es ist. Das ist gut, wenn man es eilig hat. Sonst nicht unbedingt, denn das Tanken ist so deutlich teurer.

Fahrer und Zweitfahrer

Auch wichtig ist, dass alle Personen die mit dem Auto fahren sollen, eingetragen sind. Hier müssen alle den Führerschein vorzeigen. Die Komplettpakete der Reiseveranstalter beinhalten oft Zusatzfahrer (meist bis zu 4), manchmal muss man aber auch dafür bezahlen.

Wieso gibt es so viel Probleme beim Mietwagen abholen?

Ich denke, die Leute wissen manchmal nicht genau, wie ihr Auto versichert ist, und werden dann vor Ort unsicher. Ich würde daher raten, sich vorab zu überlegen, welche Versicherungen man haben möchte (Vollkasko oder nicht) und wie man diese kriegt (Buchung Reisebüro, Online). Das sollte vorab alles geklärt sein. Daheim hat man Zeit für sowas, kann bei Unsicherheit nachfragen, und kann in der Muttersprache kommunizieren. Vor Ort muss man Englisch reden, fühlt sich vielleicht unsicher und ist zusätzlich müde vom Flug in die USA. Egal was einem vor Ort angeboten wird, wenn man weiß, dass es unnötig ist oder man sich bewusst gegen die Versicherung entschieden hat, dann kann man vor Ort freundlich ablehnen und hat kein Problem.

Auch Upgrades, also Steigerung der Fahrzeugklasse, würde ich nicht vor Ort machen. Man sollte sich daheim überlegen, welches Auto man möchte und das dann mieten. Da ist der Preis klar, man wird nicht überrascht. Vor Ort ist das eher nicht so.

Auch gut ist meiner Meinung nach, ein paar englische Worte zum Thema zu lernen (Vollkasko Versicherung, Versicherung, es ist alles abgedeckt, kein Upgrade nötig usw.) Ich schreib ein paar Vorschläge dazu ins Wörterbuch.

Fazit

Wir hatten zum Glück nie Probleme mit den Mietautos. Es ist gut, dass einen die Reisebüros so ausführlich warnen. Dann kann man sich auch eventuelle Probleme vorbereiten. Mit ein bisschen Vorab Planung (welche Versicherung brauche ich) und ein paar passenden englischen Worten, hat immer alles geklappt. Man sollte sich hier nicht verrückt machen, es ist kein Hexenwerk und nicht so schwierig.

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