Las Vegas Teil 3: Überlebenstipps am Las Vegas Strip und Tipps zur Reisezeit

Dies ist die Fortsetzung von Las Vegas Teil 2: Hotels und Büffets, der hier zu finden ist.

Laufen am Las Vegas Strip – Distanzen

Die Distanzen am Las Vegas Strip zu bewältigen ist phasenweise schwierig. Der Strip ist 7,2 Kilometer lang, südlichster Punkt ist das Mandalay Bay Hotel. Ich war schon oft in Las Vegas, auch zu verschiedenen Jahreszeiten, einmal zu Silvester. Man kann im Winter prima den Strip entlang laufen. Das Wetter ist angenehm, die Distanz gut machbar.
Im Sommer, und das ist in Las Vegas ein großer Teil des Jahres, sieht das anders aus. Es ist bockelheiß, trocken und die Sonne knallt. Man befindet sich in der Wüste, das ist ganz klar. Im August war es schon anstrengend nur vom Flamingo Hotel ins Caesar’s Palace zu laufen (die beiden Hotels liegen schräge gegenüber am Strip). Ich war einmal im August da, da hechtet man wirklich nur von Hotel ins nächste Hotel, weil es da klimatisiert ist. Auf den Strip ist nicht viel Fußgängerverkehr, alle sind drinnen.

Im Sommer sollte man die Laufwege nicht unterschätzen, auch wenn es kurz aussieht. Man schaut vom Flamingo Hotel zum Bellagio und denkt, das ist kein Problem. Aber bei der Hitze ist es das eben doch. Daher sollte man für die Hotels am Anfang und Ende des Strips Bus oder Taxi nehmen.

Der Temperaturgegensatz ist immer enorm. Draußen ist es heiß, in den Hotels friert man. Daher muss man tatsächlich trotz Sommerhitze was zum Überziehen dabei haben.
Im Winter waren sehr viele Fußgänger unterwegs. Am Las Vegas Strip befinden sich 14 der 25 größten Hotels weltweit. All diese Leute müssen irgendwo sein, im Winter laufen sie den Strip auf und ab.

Es gibt viele Fußgängerbrücken über die Hauptstraße, zwischen den Hotels usw. Diese zu finden ist nicht schwer, einfach der Masse nach. Auf den Brücken finden sich viele Leute, die einen ansprechen. Manche möchten Geld, andere sind Musiker und möchten ihre CD verkaufen. Wir sind auch mehrmals in eine Demonstration konservativer Christen geraten, die gegen den Lebensstil in Las Vegas allgemein (Glücksspiel, Völllerei) und gegen Prostitution im Speziellen demonstriert haben. Weniger Meter daneben stehen dann die Promoter der Prostituierten, Männer kriegen hier immer kleinen Zettel mit nackten Frauen drauf und einer Telefonnummer wo man diese bestellen kann. Die Werbung für Prostitution („Girls 4 Less“) fährt auf einem Anhänger den ganzen Tag den Strip auf und ab.

Die Fußgängerbrücken enden oft direkt in Hotels und Casinos. Dann muss man weiter durchs Hotel latschen und wieder rauszukommen. Man legt so schon Kilometer zurück. Die Alternativen sind aber nicht unbedingt besser.

Mit dem eigenen Auto den Strip entlang fahren ist ein wenig stressig. Wir waren durch Zufall samstags in Las Vegas. Da war sehr viel los, viele Fußgänger, auch einige davon torkelnd. Man muss ständig aufpassen niemanden umzufahren und mitzunehmen. Unter der Woche ist es ein wenig besser, da muss man nicht so arg aufpassen. Dennoch kommt man mit dem Auto am Strip nicht schnell voran.

Man muss die Autos am Valet Parking der Hotels holen und abgeben. Je nach Andrang fällt hier Wartezeit an, teilweise bis zu 30 Minuten. Nach Shows wenn alle gleichzeitig gehen und morgens, wenn alle gleichzeitig abreisen teilweise noch länger. Das ist immer tote Zeit, die man im Valet sitzt und auf sein Auto wartet. Selber holen darf man nicht. Beim Ankommen ist es natürlich praktisch das Auto einfach nur abzustellen. Es gibt immer mal wieder einige Parkplätze um selbst zu parken („self-parking“). Diese sind aber meist voll und sehr weit abseits gelegen, so dass man wieder recht weit vom Parkplatz bis zum Hoteleingang laufen muss.

Alternativ gibt es die Taxis. In Las Vegas halten Taxis nicht am Straßenrand. Man kann sie daher nicht herbeiwinken. In der Nähe des Valet Parking der Hotels gibt es einen Taxistand. Dort stehen entweder Taxis oder ein Parkwächter, der eines herbeipfeifft. Es kann sein, dass man ganz alleine am Taxistand ist und sofort eines kriegt, es kann aber auch sein, dass man hier in einer längeren Schlange anstehen muss.
Die Busse gibt es als weitere Alternative. Es gibt viele Busstationen, dennoch muss man immer wieder ein kleines Stück bis zu nächsten laufen. An den Busstationen hängen Fahrplänen, es laufen aber auch Menschen herum, die man fragen kann. Die Busse werden betrieben von RTC Busses.

Am Strip ist immer Verkehr, egal ob Bus, Taxi oder Auto: man kommt eher langsam voran.
Insgesamt sollte man um von A nach B zu kommen Zeit einplanen. Schnell geht es nie, auch wenn die Distanzen kurz wirken.

Wann sollte ich nach Las Vegas gehen?

Las Vegas wird gerne kombiniert mit einem Besuch in Kalifornien. Dadurch landen viele im Sommer in Las Vegas. Von Juni bis September ist es hier allerdings extrem heiß. Der Juli hat eine Durchschnittstemperatur von über 40 Grad. Das sollte man auf jeden Fall berücksichtigen. In der trockenen Wüstenhitze kann man nur wenige Meter überhaupt laufen.

Mir hat der Oktober in Las Vegas sehr gut gefallen. Es war warm, aber nicht zu warm. Ich würde hier eher zu den Zwischensaisons raten, das heißt Oktober, April, Mai. Die Sommermonate finde ich nicht ideal.

Im Winter war Las Vegas auch sehr schön, einmal im November, einmal im Dezember. Es ist wärmer als in Deutschland, aber dennoch kühl. Morgens und abends braucht man eine Jacke, nur ein Pulli reicht nicht. Da die meisten im Sommer in Las Vegas sind, können die sich das schlecht vorstellen. Im Dezember hat es in Las Vegas auch schon geschneit. Wer im Winter geht, sollte auch auf kühlere Temperaturen vorbereitet sein.

Las Vegas ist stark besucht am Wochenende. Viele US-Amerikaner fahren da übers Wochenende zum Spielen hin. Daher steigen die Hotelpreise am Wochenende und sinken unter der Woche.

Wer viel Trubel haben will, sollte am Wochenende hin. Aber auch unter der Woche ist vieles geboten, die Shows laufen, die Restaurants sind geöffnet. Fast alles, was man am Wochenende kriegt, kriegt man auch unter der Woche. Ausgenommen sind hier nur spezielle Shows, Sportveranstaltungen und einmalige Events.

Ist Las Vegas einen Ausflug wert, wenn ja wie lange?

Ja, Las Vegas sollte man gesehen haben. Ich kenne keine vergleichbare Stadt. Es ist eine künstliche Stadt mitten in der Wüste. Wegen der vielen Besucher ist die Stadt inzwischen enorm gewachsen und hat schon recht viele Einwohner. Die Wörter Lichtermeer, Lärm, Menschenandrang und auch Lichtverschmutzung erhalten hier eine völlig neue Bedeutung. Es leuchtet überall, viele bunte Lichter und viel Musik. Es ist immer Action, es ist immer laut (außer im Hotelzimmer). In meiner Reisegruppe fanden einige das alles zu künstlich, zu überdreht, zu laut. Dem kann man schwer widersprechen, Las Vegas ist so. Eine überdrehte Spielerstadt mitten in der Wüste. Aber genau deshalb sollte man die Stadt zumindest einmal gesehen haben.

Die Anreise nach Las Vegas ist sehr einfach. Es gibt von Europa viele Flüge, teilweise auch Direktflüge (bspw. von London). Die Flüge sind oft günstig, hier kann man mit Glück günstig in den Westen der USA fliegen. Vom Flughafen aus ist es nicht weit zu den Hotels. So braucht man nur wenig Zeit dafür einplanen (vielleicht 20 Minuten).

Las Vegas kann man gut als Startpunkt für den Westen der USA nehmen. Man fährt entweder weiter östlich nach Arizona und Utah (Grand Canyon, Zion Nationalpark, Bryce Canyon, Monument Valley, Arches NP, Capitol Reef NP). Hier gibt es endlos viele Varianten. Alternativ ist Kalifornien, insbesondere Los Angeles, gut erreichbar.

In Las Vegas selber würde ich vielleicht drei bis fünf Tage bleiben. Man hat nie alles gesehen, kann immer noch ein weiteres Hotel angucken. Aber so ungefähr vier Nächte würden mir reichen (angenommen man kommt abends an). Viel weniger würde ich nicht machen, weil man dann praktisch gar nichts in Las Vegas gesehen hat. Ein wenig Zeit braucht man hier schon. Je nachdem wie sehr man dem Glücksspiel zugeneigt ist, sollte man nicht zu lange bleiben.

Hier endet der Las Vegas Artikel. Teil 1 findet sich hier, Teil 2 hier.

Weitere Artikel zum Thema:

Hinweise zum Hotel Flamingo gibt es hier.

Hinweise zum Outlet Shopping findet man hier.

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