Eine Reise in Indien selbst buchen

Die Reisen der Reisebüros sind zu teuer? Es gibt nur Angebote für Reisegruppen nach Rajastan? Du möchtest nicht unbedingt in einer Reisegrupe reisen? Dann bleibt nur die Möglichkeit, das Reiseziel selbst auszuwählen und alle Elemente selbst zu buchen. Hierzu einige Idee und Vorschläge…

Auswahl des Ziels: Weniger ist Mehr

Indien ist riesig und man kommt grundsätzlich langsam voran. Am besten ein Ziel auswählen, sich hier genug Zeit nehmen und dort alles angucken. Zu viele Punkte in Indien anreisen ist sehr anstrengend und oft nicht machbar. Hier gilt: weniger ist mehr. Sucht euch eine oder zwei Ecken im Land aus, geht dorthin und kommt für andere Ziele lieber nochmal wieder.

Buchungen: Auch Freiraum lassen, es geht auch völlig ohne Buchung

Wir Deutschen planen gern. Eigentlich möchten wir alles fertig geplant haben, bevor wir in den Urlaub fahren. Indien ist aber eine gute Gelegenheit, die Zügel locker zu lassen und teilweise auch komplett ohne Buchung unterwegs zu sein. Man kann in die Hotels reinspazieren und nach einem Zimmer fragen. Es ist völlig normal sich das Zimmer zeigen zu lassen und dann zu entscheiden, ob man bleibt oder nicht. Das klappt nur in der absoluten Hochsaison nicht (beispielsweise in Goa an Weihnachten/Silvester). Ansonsten gibt es aber immer freie Kapazitäten und man kommt immer irgendwo unter. Ich hab die besten und günstigsten Hotels oft vor Ort gefunden. Ich empfehle nur zu buchen, wenn man sehr früh oder sehr spät ankommt, wenn man von der Anreise übermüdet ist oder ein bestimmtes Hotel haben möchte.

Inlandsflüge und Flughäfen

Inlandsflüge: Kann man online buchen, ist recht simple. Kosten für gewöhnlich wenig und klappen inzwischen gut (Spicejet, Indigo, Goair, Air Asia, Air India).

Flughäfen: Die Flughäfen in Indien sind inzwischen weitestgehend organisiert wie alle Flughäfen weltweit. Es gibt Restaurants, Cafés und Einkaufsmöglichkeiten. Das funktioniert alles recht gut inzwischen. Es gibt aber ein paar Besonderheiten.

Buchungsportale: Yatra und MakemyTrip

Die großen Buchungsportale gehen natürlich immer (booking.com, hrs.com). Es gibt aber auch eigene indische Buchungswebsites, mit denen man oft günstiger unterwegs ist und mehr Angebote findet (makemytrip.com, yatra.com). Ich buche eigentlich alles über diese Seite, hab da oft schon Rabatt gekriegt und geklappt hat es immer.

Autofahren in Indien: Besser Nicht

Autofahren in Indien ist definitiv keine gute Idee. Man kann hier nicht selber fahren, es ist nicht machbar. Der Verkehr ist zu dicht und zu chaotisch. Wenn man gerne unabhängig unterwegs ist, ist die beste Methode einen Fahrer zu engagieren. Fahrer warten an den Flughäfen auf Touristen um diese mehrere Tage herumzufahren. Ganz günstig ist das nicht, man muss ca. 120 Euro für 3 Tage rechnen. Es ist aber sehr unstressig, da man nicht auf den Bus warten muss, und der Fahrer ortskundig ist und einem oft auch Hotels und Sehenswürdigkeiten zeigen kann. In den Bergen des Nordens würde ich hier definitiv zuraten, die Straßen können nur einheimische Fahrer bewältigen.

Öffentlicher Transport: Rikscha und Busse

Indien ist weitestgehend ohne U-Bahnen oder Straßenbahnen, nicht vergleichbar mit den Bahnnetzen, die wir so kennen. In einigen Städten passiert viel (Pune, Delhi), in Delhi wird beispielsweise eine Hochbahn gebaut. In Mumbai gibt es für Pendler Züge von Nord nach Süd. Dennoch, das sind Ausnahmen. Man sollte damit rechnen, dass es keine Nahverkehrszüge gibt.

Für kurze Strecken bietet sich die Rikscha an. Das sollte man mindestens einmal in Indien gemacht haben. Am besten vorab in dem Fahrer auf den Preis einigen, dann kriegt man später keinen Ärger. Rikschas sind in Indien überall, es gibt noch vereinzelt Fahrradrikscha. Der Großteil ist aber motorisiert und fährt einigermaßen flott, wenn auch laut knatternd durch die Gegend. Nachts ist der Bus aber sicherer, für Alleinreisenden gilt nachts lieber den Bus nehmen.

Busse fahren überall und sind sehr günstig. Es gibt Busse innerhalb der Städte, aber auch für Überlandfahrten. Die Busse haben sehr unterschiedliche Standards, die besten haben Klimaanalage („AC“), darunter gibt es jede Form von Bus. Unter Umständen können diese recht voll sein, manchmal stehen auf Personen in der Tür, auf der Stoßstange und sitzen auf dem Dach. Für lange Fahrten von einem Ort zu anderen gibt es Sleeper Busse, die sind recht bequem und auch nicht teuer.

Züge für längere Strecken vorab buchen

Züge fahren auch überall, sind aber oft ausgebucht. Zugfahrkarten sollte man daher vorab auf den Buchungsportalen (siehe oben) buchen. Sehr lange Zugfahrten (beispielsweise von Delhi nach Mumbai, 20 Stunden für 1500 Kilometer) waren nie so mein Fall. Ich würde hier lieber fliegen. Die kleinen Lokalzüge machen allerdings Spaß. Man kann an der offenen Tür sitzen und rausgucken. Da entsteht ein Gefühl von Freiheit und Lockerheit, das man so in Deutschland nie hat. Richtig schnell kommt man hier allerdings auch nicht voran. Die Züge in Mumbai (vom Nordmumbai in den Süden der Stadt) sind allerdings eine häufige Pendelstrecke und unglaublich voll. Es gibt Abteile für Frauen (Ladies Compartments) und Abteile für alle.

Dinge, auf die man sich in Indien einstellen sollte:

    • Es ist laut! Alle Fahrzeuge hupen die komplette Zeit. Die Inder selber sind auch eher laut. Es ist kein Ziel leise zu sein. Laut ist Lebensfreude, laut ist gut, laut ist normal. Ich brauche nachts immer Ohrstöpsel, für mich das wichtigste Utensil in Indien.
    • Es ist dreckig! Müll liegt überall, wird einfach weggeschmissen, egal wo man sich befindet und so entsteht überall irgendwie Dreck.
    • Es ist heiß! Außerhalb der Bergregionen im Norden, ist es in Indien meistens heiß. Die Inder gehen mittags alle nach Hause oder in den Schatten, eine lange Mittagspause in völlig normal. Dafür sind alle früh morgens und lange abends unterwegs. Hier nicht unterschätzen, wie heiß es ist. Das bedeutet, genug Wasser trinken, Sonnenbrille und Sonnencreme dabei haben und vor allem langsam und gemütlich laufen.
    • Inder stehen nicht geduldig in der Schlange an, sie drängeln. Man wird oft abgedrängt und weggeschubst. Geduldig warten, bis man dran ist, ist nicht üblich. Es gibt auch oft extra Schalter und Schlangen für Damen. Zuerst dachte ist, die sind unnötig. Das ist aber nicht so, eng an eng gedrängt mit vielen indischen Männern zu stehen ist nicht sehr angenehm. Schlangen für Frauen machen es hier deutlich einfacher.

Wem das hier zu negativ klingt. Das ist es nicht. Es sind nur Dinge auf die man sich einstellen sollte, Gründe nach Indien zu gehen finden sich hier.

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