Unbekannte Inseln in Georgia und South Carolina Teil 1: The Golden Isles of Georgia

Reisebüros in Deutschland haben generell wenige Informationen zum Südosten der USA parat. Warum dieser Teil so wenig Aufmerksamkeit in Deutschland erfährt, ist mir völlig unklar. In Georgia und South Carolina gibt es mehrere Inseln und Halbinseln, die wunderschön aber hier völlig unbekannt sind. In diesem Artikel werden mehrere Inseln in Georgia und South Carolina vorgestellt.

Von Jacksonville über Savannah nach Charleston: Inselgruppe entlang der Ostküste

Die Fahrstrecke beginnt am nordöstlichsten Eck von Florida in Jacksonville: ab hier fährt man die Strecke entlang der Küste nach Charleston. In diese Reihenfolge, von Süd nach Nord, werden einige Inseln beschrieben. Man passiert auf dieser Strecke zwei Bundesstaaten, Georgia und South Carolina. Hiernach lassen sich die beiden Inselgruppen unterscheiden. Der Bundesstaat Georgia vermarktet sein Inselgruppe unter dem Namen „The Golden Isles of Georgia“ – die goldenen Inseln von Georgia. Die Beschreibungen von South Carolina enden in Charleston, alles nördlich von Charleston (Wilmington, Myrtle Beach) ist nicht mehr Teil der Route.

The Golden Isles of Georgia: Jekyll Island und Cumberland Island

Ganz im Süden des Bundesstaates liegt Cumberland Island: ein Naturschutzgebiet, das nur per Fähre erreichbar ist. Es ist die größte der goldenen Inseln von Georgia, der Zugang zur Insel ist beschränkt.  Die öffentlich zugänglichen Bereiche der Insel sind Teil des Nationalpark Cumberland Island National Seashore, der Eintritt kostet sieben Dollar.

https://www.nps.gov/cuis/index.htm

Nördlich von Cumberland Island liegt die kleinere Inseln Jekyll Island. Die Entfernung zu den anderen Insel nördlich und südlich ist nicht weit, dennoch ist Jekyll Island über eine eigene Straße mit dem Festland verbunden (erreichbar via I 95 und Highway 17). Jekyll Island liegt ziemlich genau auf halber Strecke zwischen Jacksonville und Savannah (120 Kilometer bis Jacksonville, 150 bis Savannah). Auch hier gibt es viele Naturschutzprojekte, der Strand ist ein State Park, der völlig naturbelassen ist. Im 19. und 20. Jahrhundert hatten hier viele reiche Amerikaner ihren Urlaubssitz. So kann man noch heute die prachtvollen Häuser der damaligen Zeit besichtigen. Die Insel befindet sich seit Mitte des letzten Jahrhunderts im Besitz des Bundesstaates Georgia, der diese erworben hat um den Status Quo zu erhalten. Es gibt auch geführte Touren. Besonders erwähnt sollte noch das Georgia Sea Turtle Center werden – das Zentrum für Wasserschildkröten in Georgia. Hier werden verletzte Schildkröten versorgt: ein Tierschutzprojekt des Bundesstaates. Außerdem gibt es weitere Säugetiere, Reptilien und Vögel zu sehen.  Es gibt einige Hotels der Mittelklasse, außerdem Campingplätze und viele Kilometer unberührte Strände.

The Golden Isles of Georgia – St. Simons Island, Little St. Simons Island, Sea Island,

Weiter nördlich liegt eine Dreiergruppe von Inseln mit dem Haupt – und Startpunk St. Simons Island, eine der größeren Inseln. Auf St. Simons Island gibt es Golfanlagen, Tennisplätze und komplette touristische Infrastruktur (Einkaufsgelegenheiten, Restaurants, Nachleben etc.). St. Simons ist über eine Brücke problemlos vom Festland erreichbar. Deutlich gediegener ist  Little St. Simons Island, eine kleinere Insel vor St. Simons Island, die nur per Boot  ab St. Simons erreichbar ist. Die komplette Insel befindet sich im Privatbesitz und hat den Naturschutz zur ersten Priorität gemacht. Die Zahl der Übernachtungsgäste ist stark beschränkt. Hier gibt es viele seltene Tierarten zu sehen, zum Beispiel nisten hier Wasserschildkröten. Besonders bekannt ist die Insel für den hohen Artenreichtum an Vögeln. Insgesamt ein Stück weitestgehend unberührte Natur; für ihre Naturschutzprojekte wurde die Insel mehrfach ausgezeichnet.

Ebenfalls von der Hauptinsel St. Simons Island erreichbar ist Sea Island. Diesmal nicht per Boot, da beide Inseln über eine Brücke verbunden sind. Die kleine Insel besteht aus gehobenen Resorthotels und Wochenendhäusern und  ist nur für Hausbesitzer und Gäste der Resorts geöffnet. Außerdem befinden sich hier mehrere Golfanlagen, insgesamt eine Insel für die gehobene Preislage. 2004 fand hier das G8 Treffen unter George Bush statt.
Direkt neben Savannah: Tybee Island

Der „Stadtstrand“ von Savannah ist Tybee Island. Wer sich in Savannah befindet, ist innerhalb von 30 Minuten dort. Stadtstrand klingt schon fast ein wenig negativ und wird der Insel nicht gerecht. Es handelt sich um eine kleine, recht nette Insel mit vielen Restaurant, kleinen Gassen und viel Strand. Die Atmosphäre auf der Inseln ist gemütlich, es ist nicht zu schick (vgl. Sea Island) und nicht zu abgelegen. Nur der Nordteil der Insel ist mit einer Straße ausgebaut. Es gibt viele kleine „Beach Cottages“ – also Hütten am Strand, aber auch Motels und wenige Luxusanwesen, die vermietet werden. Insgesamt eine bunte Mischung, aufgrund der guten Erreichbarkeit von Savannah unbedingt zu empfehlen. In direkter Nähe befindet sich die Wormsloe Plantation (siehe Plantagen des amerikanischen Südens). Beides lässt sich gut kombinieren.

http://visittybee.com/

Welche Georgia Insel ist die Richtige für mich und wann?

Alle Inseln der Georgia Küste haben einen grundunterschiedlichen Charakter. Die Inseln ohne direkte Straßenanbindung (Cumberland Island und Little St. Simons Island) sind sehr abgelegen und naturbelassen. Hier gibt es spektakuläre Natur, seltene Tier und Pflanzen und vielen Naturschutzprojekte. Man muss gut vorab planen und Zeit mitbringen, um die Inseln zu besuchen. Die Übernachtungen in den wenigen Hotels sind beschränkt, auch der Zugang zu beiden Inseln ist es. Hier sollte man sich informieren ob man Übernachtungsgast sein muss, um überhaupt auf die Insel zu dürfen.
Spontan und ohne große Planung zu erreichen sind Tybee Island, Jekyll Island und St. Simons Island. Abraten würde ich von Sea Island, für meinen Geschmack zu nobel, zu exklusiv, zu teuer. Am „sympathischsten“ war mir hier Tybee Island. Die deutschen Reisebüros hatten da überhaupt keine Übernachtungsmöglichkeiten in Angebot. Auch für die anderen beiden Inseln nicht. Ich versteh gar nicht warum. Alle Inseln haben ihren Reiz und sind für die Amerikaner gerne genommene Sommerziele. Hier in Deutschland sind alle gänzlich unbekannt. Ich kann nur jeden, der sich für diese Gegend interessiert ermutigen, hier hinzugehen. Es ist hier wirklich schön, die Inseln verdienen einen Besuch! Buchen muss man wohl online, mein Reisebüro konnte nichts finden.

Geographisch befindet man sich nun immer weiter im Norden (siehe Nordflorida). Die Winter sind zwar wärmer als bei uns in Deutschland, für einen Strandurlaub reicht es jedoch nicht. Auch sind die Tage im Winter deutlich kürzer als im Sommer. Als Ganzjahresziel sind die Inseln nicht geeignet. Dezember, Januar und Februar sind definitiv zu kalt für einen Strandurlaub. Von Mai bis September ist es warm, die Zwischenmonate März, April, Oktober und November sind angenehm, aber nicht warum genug um zu baden. Wir waren im November dort – es war klassisches „T-Shirt Wetter“. Im Grunde Frühling bei uns. Die Strände waren dennoch wunderbar, bräunen und baden konnten wir uns allerdings nicht. Man darf auch nicht vergessen, dass es um fünf dunkel wird.  Daher sind Besuche außerhalb der Saison nur was für Liebhaber.

Siehe Unbekannte Inseln in Georgia und South Carolina Teil 2: Hilton Head Island, Hunting Island and Kiawah Island

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