The Panhandle – Floridas unbekannte Seite – Teil 1

Teil 1: Panama City, Emerald Coast und allgemeine Informationen zum Klima

Der Pandhandle- der Pfannenstiel ist der nördliche Teil Floridas, hier kommen deutlich weniger Touristen, es gibt keine großen Freizeitparks aber wunderschöne Strände und viel Natur. Die Emerald Coast – also die Smaragdküste sowie die Forgotten Coast – also die Vergessene Küste zieht sich von Pensacola bis Tallahassee und hat einiges zu bieten. Der vergessene Teil Floridas, weit abseits der Hauptrouten hat viel Charme und einen ganz eigenen Charakter.

Von New Orleans nach Jacksonville

Der Süden Floridas ist bekannt und für die großen touristischen Attraktionen in Orlando, Miami und an den Küsten geschätzt. Wesentlich weniger bekannt ist der Norden Floridas – der sogenannte Panhandle. Panhandle steht im Englischen für Pfannenstiel, Nordflorida sieht auf den Karten ähnlich geformt aus, und so ist dieser Spitzname entstanden. Als grobe Orientierung kann man als Startpunkt der Route New Orleans wählen und Endpunkt ist dann, je nach Interesse Jacksonville an der Atlantikküste oder die Golfküste Richtung Tampa. New Orleans liegt selbstverständlich nicht in Florida, man erreicht Florida auf dieser Route erst nach knapp drei Stunden Fahrzeit und ca. 320 Kilometer. Insgesamt beträgt die Strecke von New Orleans nach Jacksonville ca. 880 Kilometer (nach Tampa 1050 Kilometer). Für einen kurzen Ausflug ist diese Strecke daher nicht geeignet, man sollte mehrere Tage Zeit mitbringen.

Nähere Informationen zu New Orleans gibt es hier.

Der Panhandle als Ganzjahresziel?

Kann man im Panhandle das ganze Jahr über Strandurlaub machen und baden? Die Antwort ist leider nein, wer garantiert perfektes Strandwetter haben möchte, sollte weiter in den Süden Floridas reisen. Es ist angenehm warm, aber nicht warm genug um ins Meer zu gehen. Wir waren im November dort, also weit außerhalb der Saison. Die Vorteile liegen auf der Hand: es waren sehr wenig Leute unterwegs, die Hotels waren günstig und für die Städte war das Wetter nahezu ideal. Für Strandurlaub leider nicht, wir sind häufig am Strand entlang spaziert, es ist auch warm genug um sich tagsüber an den Strand zu setzten. Aber zum Sonnenbaden und Schwimmen reicht es nicht. Für mich war es klassisches „T-Shirt Wetter“, ungefähr vergleichbar mit warmen, angenehmen Frühling in Deutschland.

Einziger Unterschied ist der Regen, Regen kommt in Nordflorida plötzlich, ist aber nicht besonders kalt und hält nicht sehr lange an. Die Einheimischen sagen einem immer, das Wetter an der Küste kann sich innerhalb von Minuten ändern. Das ist auch wirklich so, kann man regelmäßig beobachten. Zudem ist es recht windig, natürlich man befindet sich an der Küste. Es zieht sehr viele Kitesurfer ins Meer, ich konnte regelmäßig welche im Wasser sehen. Für Kitesurfer dürfte diese Gegend also einen besonderen Reiz haben, man konnte sehr viele Einheimische treffen. (Aber Achtung: einzelne geschützte Gebiete wie Perdido Key verbieten Kitesurfen, weil es die Tiere zu sehr aufregt. Hier vorab informieren, wo man kiten darf).

Emerald Coast: Gulf Island National Seashore, Pensacola und Panama City

Warum sollte ich also trotzdem nach Nordflorida, den weniger bekannten Teil des berühmten Urlaubsstaates? Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Teil Floridas in Norden des Bundesstaates. Das Wetter ist nicht ganz so zuverlässig wie im Süden, es ist weniger warm, und im Winter ist diese Gegend als Sonnenrefugium nur bedingt geeignet. Dennoch gibt es gute Gründe hinzureisen. Der westlichste Punkt ist Pensacola. Bereits hier zeigt sich das Gesicht des Nordens. Alles ist ruhiger, gediegener und weniger touristisch. Es gibt viel unberührte Natur, viele langgezogene Strände und sehr viel Ruhe. Einige Abschnitte sind Naturschutzgebiet, dies bedeutet jedoch meistens nur, dass man einen geringen Eintritt pro Auto (10 – 15 Dollar) bezahlen muss und sich nur innerhalb der vorgegebenen Wege bewegen sollte. Für Flora und Fauna sind solche Gebiete selbstverständlich Gold wert und können nicht hoch genug geschätzt werden.

Ein Beispiel ist Gulf Island National Seashore (Nähe Biloxi) , das 15 Dollar Eintritt kostet: es gibt Strände, man kann wandern, Vögel beobachten, Kajak fahren und die Natur genießen. Teile des Parks sind mit dem Auto befahrbar. Eine der Inseln des Parks ist die Perdido Key Insel.

Gulf Island National Seashore ist ein Küstengebiet um 250 km, das in Teilen zu Mississippi und in Teilen zu Florida gehört und aus 12 verschiedenen Einheiten besteht. Ein PKW mit weniger als 15 Personen kostet 15 Dollar Eintritt für eine Woche. Es gibt drei Besucherzentren, über die der Eintritt in den Park möglich ist.

Nähere Informationen auf https://www.nps.gov/guis/index.htm

Ich hätte mir hier in einem der Naherholungs- und Naturschutzgebiete etwas mehr Zeit gewünscht. Leider war das für uns zeitlich nicht machbar, aber irgendwann würde ich das gerne mal machen. Einfach zwei Tage in einem der Naturschutzgebiete verbringen, das Auto stehenlassen und den ganzen Tag gemütlich durch die Natur laufen, Zeit am Strand verbringen und einfach die Seele baumeln lassen.

Auffällig ist auch der Übergang von Salz- zu Süßwasser und die vielen Sumpfgebiete. Sehr gut sehen kann man dies im Perdido Key State Park. Es leben auch die für Florida so typischen Alligatoren in diesem Naturschutzgebiet. Weitere Informationen zum Perdido Key State Park finden sich in einem extra Artikel.

Die Hauptverbindung ist die Straße I-10, der Interstate führt ein wenig von der Küste weg ins Landesinnere über Floridas Hauptstadt Tallahassee bis nach Jacksonville. Man sollte den I-10 jedoch schnellstmöglich verlassen und lieber über die Küstenstraßen fahren. Dabei genießt man die Aussicht und schön amerikanisch „cruisen“. Nach Belieben kann man für Pausen anhalten und an den Strand gehen oder einfach nur einen Kaffee oder ein Mittagessen genießen.

In Pensacola unterhält die US Armee einen Stützpunkt, für den die Stadt überregional bekannt ist.

Die Küstenregion zwischen Pensacola und Panama City wird Emerald Coast genannt – Smaragdküste. Das beschreibt die Schönheit der Gegend sehr gut. Das Meer schimmert in wunderschönen Farben, die Strände sind riesig und größtenteils menschenleer, die Naturschutzgebiete sind wunderschön.

Zwischen Pensacola und Panama City (Nähe Fort Walton) befindet sich das kleine Örtchen Destin. Für Shoppingfans ist das riesige Outlet Center Silver Sands Premium Outlet interessant. Verfehlen kann man es nicht. Man muss nur der Küstenstraße 98 (die Hauptstraße dort) folgen. Hinweisschilder finden sich überall am Highway.

Nach Destin erreicht man das kleine Örtchen Seaside, das so malerisch ist, dass Hollywood hier die Truman Show gedreht hat. Es ist nur ein kleiner Ort, aber sehr schön und für einen Zwischenstopp auf der Route absolut zu empfehlen.

Silver Sands Premium Outlet
10562 Emerald Coast Pkwy W, Destin, FL 32550-7145
(850) 654-9771

Täglich geöffnet von 10 – 21 h (sonntags 10 – 18 h) [abweichende Öffnungszeiten Feiertage]
112 Läden, Parkplätze kostenlos verfügbar direkt vor dem Gebäude

http://www.premiumoutlets.com/silversands

Grayton Beach State Park und St. Andrews State Park: Bester Strand Amerikas

Zwei Strände des Panhandle müssen gesondert erwähnt werden. Beide wurden in unterschiedlichen Jahren von Dr. Beach (einem Professor für Geologie in Florida) zum besten Strand Amerikas gewählt. Pro Jahr gibt es einen Gewinner und eine Liste der besten 10.

Genau zwischen Destin und Panama City, wenige Kilometer von Seaside entfernt befindet sich der Grayton Beach State Park, auch 2016 wieder auf Platz sechs der Liste. Besonders St. Andrews Beach State Park, war ebenso Gewinner dieser Wahl. St. Andrews Beach State Park befindet sich 55 Kilometer weiter im Osten, direkt bei Panama City.

Beide Strände befinden sich in Naturschutzgebieten und es muss Eintritt dafür gezahlt werden. Die Liste der möglichen Aktivitäten sind ähnlich: wandern, Natur beobachten, Tiere beobachten, Angeln, Fahrradfahren, Campen und natürlich am Strand sein im Meer schwimmen und sonnen.

Grayton Beach State Park
357 Main Park Road
Santa Rosa Beach, FL 32459
(850) 267-8300

geöffnet von 8 Uhr morgens bis zum Sonnenuntergang, 5 Dollar Eintritt
https://www.floridastateparks.org/park/Grayton-Beach

 

St. Andrews State Park
4607 State Park Lane
Panama City Beach, FL 32408
(850) 233-5140 x5141

geöffnet von 8 Uhr morgens bis Sonnenuntergang, Eintritt 8 Dollar pro PKW, befindet sich 5 Kilometer östlich von Panama City Beach und ist erreichbar über Highway 98, 3031 und 392.
https://www.floridastateparks.org/park/St-Andrews

Die ist Teil 1.

Teil 2 des Artikels zu Nordflorida findet sich hier:

The Panhandle – Floridas unbekannte Seite: Teil 2 The Forgotten Coast, Naturschutzgebiete, Tallahassee und Informationen zur Route

Keine Kommentare bisher

Kommentar

Deine Emailadresse wird nicht veröffentlicht.