The Panhandle – Floridas unbekannte Seite – Teil 2

Teil 2: The Forgotten Coast, Naturschutzgebiete, Tallahassee und Informationen zur Route

Abseits der Touristenwege: Forgotten Coast und Naturschutzgebiete

In Panama City erreicht man das Ende der Emerald Coast. Die Küstenstraße 98 führt jedoch weiter die Küste entlang. Floridas „Forgotten Coast“ – also die vergessene Küstenregion beginnt in Port St. Joe. Aus westlicher Richtung kommend hat man in Panama City (Hgw 231) und in Port St. Joe (Hgw 71) die Möglichkeit über nördliche Verbindungen den Interstate 10 nach Tallahassee zu erreichen. Über die nördlichen Route und den I-10 und das kleine Dorf Marianna kann man den Florida Cavern State Park erreichen. Dort gibt es die einzigen touristisch zugänglichen Höhlen Floridas zu sehen. Sinnvoll kombinieren lässt sich dieser Park jedoch nur mit einer Weiterfahrt über den Interstate 10. Von der Küste ist man zu weit entfernt.

Entscheidet man sich gegen diese Route, führt die schöne die Küstenstraße 98 bis zum St. Marks Wildlife Refuge. So schön die Küstenrouten sind, man muss immer berücksichtigen, dass man nicht besonders schnell voran kommt. Um die komplette Strecke von New Orleans bis nach Jacksonville an der Küste entlang zu fahren, sollte man mehrere Übernachtungen einplanen. Über den Interstate ist die Strecke auf in ein bis zwei Tagen zu bewältigen, jedoch kriegt man dann nicht viel zu sehen.

Was mir auf der gesamten Route aufgefallen ist, sind die vielen Häuser und Wohnanlagen für Rentner oder insbesondere für pensionierte Militärangehörige. So die Rente zu verbringen ist ein Traum, wunderbar am Strand, meistens gutes Wetter und nie einen richtig kalten Winter.

Auf der Route östlich von Panama City befinden sich viele Naturschutzgebiete wie beispielsweise das oben erwähnte St. Marks als Endpunkt der Route sowie St. Joseph Bay und St. Vincent National Wildlife Refuge. Weiter im Norden ist der Walkulla Spring State Park, ein Naherholungsgebiet und häufiges Wochenendziel für die US-Amerikaner aber auch ein Naturschutzgebiet mit viel Flora und Fauna. In Walkulla wurde beispielsweise der Tarzan Film von 1938 gedreht.

465 Wakulla Park Drive
Wakulla Springs, FL 32327
(850) 561-7276

geöffnet von 8 h morgens bis Sonnenuntergang.

Gebühren:
ein Fahrzeug mit 2 – 8 Personen kostet 6 Dollar Eintritt,
Fahrradfahrer und Fußgänger zahlen 2 Dollar pro Person

https://www.floridastateparks.org/park/wakulla-springs

Tallahassee als Zwischenstation

Ganz in der Nähe ist nun Tallahassee, Floridas Hauptstadt. Tallahassee gehört nicht zu den spektakulärsten Städte, die ich je gesehen habe. Nach den vielen Tagen an der Küste bietet sich ein Zwischenstopp jedoch an. Die Stadt ist die größte im Norden Floridas (180.000 Einwohner) und bietet viele Übernachtungsmöglichkeiten. Touristisch interessant sind die Goodwood Plantation and Museum (eine ehemalige Baumwollplantage) sowie das Knott Haus Museum, das eine Ausstellung über die Geschichte Floridas zeigt.

In Tallahassee hat man die Küstenregion vorübergehend verlassen. Es gibt nun drei Möglichkeiten weiterzufahren.

In östlicher Richtung erreicht man in drei Stunden Jacksonville an der Atlantikküste (wieder über den I-10). Ab Jacksonville lässt sich die Tour Richtung Süden fortführen.

Ebenso gut kann man ab Jacksonville nördlich Richtung Savannah und Charleston fahren.

Siehe unbekannte Inseln in Georgia und South Carolina

Wir haben uns für die dritte Variante entschieden und sind von Tallahassee über den Okefenokee Swamp bis nach Savannah gefahren. Um mehr Zeit für den Okefenokee Park zu haben, sind wir gar nicht bis nach Jacksonville abgefahren sondern kurz davor nördlich abgebogen.

Siehe Okefenokee Swamp

Damit ist das Ende der Nordroute erreicht.

Noch einige Tipps dazu

Die Fahrstrecken sind nicht zu unterschätzen. Ein Beispiel: fährt man die Südspitze der vergessenen Küste vollständig ab (über den Highway 98 von Panama City über St. Joseph und St. Marks bis Tallahassee) benötigt man 5 – 6 Stunden reine Fahrzeit für „nur“ 300 Kilometer. Über den direkten Weg (Highway 213, 20 und I-10) sind es nur ca. 2 Stunden 15 Minuten (180 Kilometer). Die Unterschiede sind also enorm. Um die Küstenstraßen zu genießen benötigt man Zeit und Ruhe, schnell die Strecken entlang hetzten bringt nicht viel. Es gilt also Schwerpunkt zu setzen, beziehungsweise Entscheidungen zu treffen, was einem wichtig ist.

Wer gerne gemütlich cruist, mal hier und mal da anhält, sich gerne verschiedenen Naturschutzgebiete anschaut, Vögel beobachtet und den Strand entlang läuft, ist genau richtig. Auch Camping in immer wieder möglich und Zwischenstopps praktisch überall machbar. Man kann so problemlos zwei Wochen an den Küsten verbringen, und gemütlich Urlauben.

Wer es eiliger hat, und weiter fahren will, wird nicht in der Lage sein alles zu sehen. Ab und zu wird man auf den Interstate 10 ausweichen müssen um ganz einfach Kilometer hinter sich zu bringen oder man verbringt den kompletten Tag im Auto und hat nur kurze Zeit für Stopps.

Ich selbst bevorzuge eine Mischung aus möglichst vielen Optionen. In diesem Fall heißt das, gerne viel Natur, Strand und Inseln sehen, dort auch Zeit haben und gemütlich entspannen können, aber eben auch vorankommen mit der Fahrt. Meine Empfehlung für die Tour ist:

  • Starten in New Orleans
  • Erste Übernachtung irgendwo zwischen Pensacola und Fort Walton Beach – nach Zeit und Interesse 1 – 2 Nächte. Auf jeden Fall im Perdido Key State Park anhalten – hier könnte man auch campen (oder andere Location in Gulf Island National Seashore). Wer viel Zeit für die Natur und Wanderungen etc. haben will – sollte 1 – 2 zusätzliche Nächte einplanen.
  • Wer gerne shoppt sollte Zeit für das Silver Sands Premium Outlet in Destin einberechnen. Je nach Präferenz ist es auch problemlos möglich einen kompletten Tag zu verbringen.
  • Weiterfahrt nach Panama City Beach – auf der Strecke Zeit für Stopps an Stränden und evtl. Baden. In Panama City zwei Nächte – mit Zeit für Stadtbesichtigung und Strandbesuch.
  • Weiter nach Port St. Joe – irgendwo in der Nähe der Naturschutzgebiete 2 Nächte übernachten. Jetzt ist Zeit für St. Joseph sowie St. Vincent und St. George Island
  • Weiterfahrt nach Tallahassee – falls Zeit auf dem Weg evtl. Stopp in Walkulla Spring State Park.

Für wen ist diese Gegend die Richtige?

Wer gerne die Natur mag, wer gerne abseits der touristischen Standardrouten unterwegs ist und wer sich an längerem Autofahren nicht stört, ist hier richtig. Man findet viel Natur, Küsten, Strände und Ruhe. Die große Action mit viel Entertainment und immer viel Programm findet man hier nicht, das findet man eher in Orlando. Ich finde die Natur ganz wunderbar, auch völlig anders als alles was ich von daheim kenne. Es gibt immer wieder mittelgroße Städte, wo man alles findet, was man so braucht. In diese kann man fahren, muss es aber nicht unbedingt. Übernachtungen und Hotels sind kein Problem, es gibt viele Optionen. Dennoch benötigt man unbedingt ein eigenes Auto und sollte sich nicht dran stören, auch mal zwei bis drei Stunden Auto pro Tag zu fahren. (Hängt natürlich sehr davon ab, wie viel Zeit man hat und wo man hin will).

Die ist Teil 2 des Nordflorida Artikel.

Teil 1 findet sich unter:

The Panhandle – Floridas unbekannte Seite: Teil 1 Panama City, Emerald Coast und allgemeine Informationen zum Klima

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